Bei der Firma Heros handelt es sich wohl um den ältesten Spielwarenhersteller überhaupt. Die Anfänge des Unternehmens liegen im tiefsten Mittelalter, genauer gesagt im 14. Jahrhundert. Damals wurde im bayerischen Wald ein Sägewerk errichtet - genau an jenem Ort, wo sich auch heute noch der Firmensitz von Heros befindet. Zunächst beschränkte sich die Tätigkeit des Unternehmens jedoch auf Sägearbeiten aller Art und den Verkauf von Holz. Mit dieser Service- und Produktpalette bestand das Unternehmen über mehrere Jahrhunderte.
Erst im beginnenden 20. Jahrhundert begann Hermann Rossberg, aus dessen Namen schließlich auch der Firmenname Heros entstand, sich nach anderen Betätigungsfeldern umzusehen, nachdem er feststellen musste, dass die Konkurrenz im Bereich der Holzproduktion und der Sägearbeiten immer größer geworden war. Wie viele andere Firmengründer und Unternehmenseigner in dieser Zeit auch, kam er schnell auf das Segment der Holzspielzeuge. Dazu muss man wissen, dass im beginnenden 20. Jahrhundert die industrielle Produktion von Spielzeugen noch nicht sehr weit fortgeschritten war, immer noch stellten viele Väter in mühsamer Handarbeit die Spielzeuge für ihre Kinder selbst her. Viele waren jedoch froh, fertige Spielzeuge ganz einfach im Handel erwerben zu können. Daraus ergab sich eine große Marktlücke.
Zunächst bewahrte man sich jedoch den Charakter einer Manufaktur für Holzspielwaren, alle Spielzeuge wurden in reiner Handarbeit am Unternehmenssitz hergestellt. Erst im Jahr 1948, nach Ende des Zweiten Weltkriegs, begann Heros, Spielzeuge in industrieller Produktion herzustellen. Der Fokus blieb jedoch immer noch beim Ausgangsmaterial Holz. In den fünfziger, sechziger und siebziger Jahren konnte man damit große Erfolge verbuchen. Als jedoch mit der Zeit immer mehr Spielzeuge aus Kunststoff in Mode kamen - insbesondere in den achtziger Jahren die neuartigen Kunststoff-Spielfiguren - verpasste man diesen Trend und konnte mit reinen Holzspielzeugen nur noch eingeschränkt auf dem Markt mithalten.
Es kam, wie es kommen musste: Das Unternehmen geriet zunehmend in Schieflage und musste zu Beginn des neuen Jahrtausends von einem anderen Hersteller übernommen werden. Käufer war zunächst der bekannte Spielzeughersteller Lorenz. Doch das Glück war zu jener Zeit nicht auf der Seite von Heros. Auch das übernehmende Unternehmen bekam zunehmend wirtschaftliche Schwierigkeiten. So musste Heros schließlich im Jahr 2010 Insolvenz anmelden. Durch die Übernahme durch die bekannte Simba Dickie Group soll der Markenname bewahrt und in die Zukunft getragen werden.
Heros ist heute insbesondere für die Herstellung von einfachen Holzspielzeugen, zum Beispiel für Babys und Kleinkinder, sehr bekannt.
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