Einfache Bausteine und Bauklötze aus verschiedensten Materialien gehören zu den ältesten Spielzeugen überhaupt. Bereits in der Steinzeit stellte man solche Spielzeuge für den Nachwuchs her. Dazu benutzte man sämtliche Materialien, die in der Natur zu finden waren. Beliebt ist als Material für die Herstellung von Bausteinen und Bauklötzen ist naturgemäß seit jeher Holz, es ist einfach zu bearbeiten, in nahezu jede gewünschte Form zu bringen und relativ dauerhaft haltbar. Zu früheren Zeiten stellte man jedoch auch Bausteine für Kinder aus anderen Naturmaterialien wie beispielsweise Lehm, Ton, Keramik etc. her. In manchen Kulturen wurden auch einfach nur Steine (zum Beispiel Kieselsteine aus Flüssen) gesammelt und den Kindern als Spielzeuge überlassen.
Früher war es in diesem Zusammenhang gang und gäbe, das Spielzeug für den eigenen Nachwuchs selbst herzustellen. Heute erscheint das fast undenkbar. Damals jedoch verfügte noch fast jeder Mensch über gewisse handwerkliche Fähigkeiten, schließlich gab es noch keine Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft, wie es heute bei uns der Fall ist. Und so war es für die meisten Väter kein Problem, zum Schnitzmesser zu greifen und für den Nachwuchs Bausteine und Bauklötze selbst herzustellen. Überschüssiges Material und Ausschuss konnte anschließend ganz einfach im Ofen verbrannt werden und erzeugte so sogar noch Wärme für das Zuhause.
Fertige Spielzeugwelten, wie es sie heute zuhauf im Handel gibt, existierten zu früheren Zeiten noch nicht. Die Spielzeuge mussten einfach herzustellen, aus günstigen Materialien und trotzdem dauerhaft haltbar sein. Für Kinder was früher selbstverständlich, sich aus den vorgefundenen Spielzeug-Grundmaterialien eigene Spielwelten zu erschaffen. So verwundert es nicht, dass die Menschen in früheren Zeiten als wesentlich kreativer und handwerklich geschickter als heute galten. Schließlich lernten schon Kinder mithilfe von Bausteinen und Bauklötzen, ihre Spielwelten selbst zu gestalten.
Mit der Zeit wurden jedoch auch Kinder immer anspruchsvoller. Irgendwann reichte es nicht mehr, lediglich Bausteine und Bauklötze in einfachen Grundformen, z. B. Würfel, Rechtecke oder Dreiecke, herzustellen. Die Kinder wünschen sich Systeme, bei dem die Bausteine perfekt zueinander passen, und aus denen sie wesentlich kunstvollere Objekte erschaffen konnten. Damit war das Zeitalter der Baustein-Systeme und Baukästen geboren. In einem solchen Baukasten bilden alle darin enthaltenen Bausteine eine Einheit, jedes Bauteil passt zum anderen, beziehungsweise kann durch andere Teile erweitert werden.
Besonders in den Anfängen des 20. Jahrhunderts begannen sich diese Baukästen überall durchzusetzen. Die darin enthaltenen Bauklötze und Bausteine waren jedoch immer seltener aus dem klassischen Material Holz hergestellt, vielmehr hielten neue Materialien wie beispielsweise Metall Einzug in die Kinderzimmer. Nach und nach wurden die Baukästen immer komplexer, bis das Kind schließlich technisch anspruchsvolle und mit verschiedenen Funktionen versehene Objekte damit bauen konnte.
Einen riesigen Schub bekam der Markt der Bausteine und Bauklötze durch die neu aufkommenden Kunststoffe nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. In den Zeiten des Wirtschaftswunders in Deutschland schossen die Unternehmen nur so aus dem Boden, welche neuartige Bausteine und Bauklötze aus Kunststoff auf den Markt brachten. Der absolute Marktführer in diesem Bereich ist bis heute das dänische Unternehmen Lego, welches nicht nur den Plastikbaustein in aller Welt populär machte, sondern gleichzeitig auch noch ein revolutionäres Stecksystem erfand, mit dem die Steine ausreichend fest, aber trotzdem jederzeit beliebig variierbar zusammengesetzt werden können.
Seit Mitte des 20. Jahrhunderts sind außerdem die Metallbaukästen der Firma Fischer Technik in Deutschland und ganz Europa sehr beliebt. Sie eignen sich jedoch eher für schon etwas größere Kinder, da hierbei oftmals mit kleinsten Bauteilen wie Schrauben, Federn etc. umgegangen wird. Für die noch etwas ungeschickten Hände kleiner Kinder sind diese Bauteile dagegen weniger geeignet.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts befanden sich Bausteine, Bauklötze und auch Baukästen schließlich auf dem Rückzug. Immer mehr vorgefertigte Spiele bzw. Spielwelten - z. B. Spielfiguren, Computerspiele etc. - kamen auf dem Markt. Viele Eltern und Pädagogen sahen dies mit großem Bedauern. Schließlich wurde die Kreativität der Kinder durch diese neuartigen Spielzeuge immer weniger gefordert und damit gefördert. Seit einigen Jahren lässt sich jedoch beobachten, dass Bausteine und Bauklötze wieder zunehmend beliebter werden. Immer mehr Eltern wollen weg von den vorgefertigten und somit unkreativen Spielzeugen und sehnen sich zurück nach alten Zeiten, als das Kind beim Spielen mit Bausteinen noch seine volle Kreativität entfalten konnte. Und so bleibt zu hoffen, dass dieser Trend auch in Zukunft weiter anhalten wird.
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